Erfahrung BlueBrixx Sulu (#104190) – ★★★☆☆

Als Alien-Fan aller Filme (ja, wirklich aller!) musste ich irgendwann eines der Schiffe aus Noppensteinen haben. Da meine Modelle alle eher hoch stehen, fiel meine Wahl auf die Sulaco (Sulu) anstatt auf die Nostromo (Nave Nostro). Von letzterer hatte ich auch viele suboptimale Erfahrungen gelesen und gesehen. Als die USS Sulaco am Alien-Day 2022 (LV 4-26) erschien, habe ich direkt zugeschlagen und zwei Tage später angefangen zu bauen. Hier meine Erfahrung mit dem BlueBrixx Special #104190.

Gesamtbewertung

Optische Erscheinung ★★★★★
Teilequalität ★★★★☆
Anleitung ★★★☆☆
Konstruktion / Stabilität ★★☆☆☆
Bauspaß ★★★☆☆

Bauschritte: 642
Fehlteile: 1 (?) von 2689

Bauschritt 0

Begeisterungslevel ★★★★★

Die Anleitung beginnt mit den zwei Ständern und da ich möglichst viele „bunte“ Teile weghaben wollte, bin ich direkt nach hinten gesprungen und habe das Cheyenne Dropship und das geniale 2×5 Noppen APC gebaut (570 – 624). Beide Fahrzeuge sind einfach zu bauen und sehr gut designt.

Streckenweise sieht man gerade auf den schwarzen Steine ordentliche Kratzer. Bei Olivgrün und grau scheint das besser oder unauffälliger zu sein.

Bauschritt 100

Begeisterungslevel ★★★★★
Aktuelle Länge 74 cm

Bislang baut es sich gut. Mittlerweile sind die meisten Tüten geöffnet und auf dem Wohnzimmertisch wird es eng. Wenn was instabil wirkt, wird es spätestens nach 2-3 Schritten überbaut. Also durchdacht. Die Sortierung der Tüten ist nachvollziehbar, wenn eine Tüte einen Slope, Hinge oder eine Fliese enthält, dann meistens auch nur eine Sorte davon. Ein halbes dutzend Tütchen sind sogar sortenrein.

Bauschritt 150

Begeisterungslevel ★★★★☆
Aktuelle Länge 74 cm

Noch baut es sich angenehm weg. Die Schritte 127 bis 134 hätte ich glaube nicht am hängenden Modell gemacht. Hoffe die Dropship-Landingbay wird noch stabilisiert, kann mir nicht vorstellen, dass die viel hält. Das hängt an gerade mal vier Noppen über einen beträchtlichen Hebel.

Die Ständer stehen jetzt schon in finalen Positionen.

Bauschritt 200

Begeisterungslevel ★★★★☆
Aktuelle Länge 81 cm

Durch die Landeplattform muss man sehr aufpassen, wo man Druck aufbringt. Auch haben die Scharniere (Hinges) so viel Klemmkraft, dass es in der Regel sinnvoller ist, diese wieder abzubauen, zu biegen, zusammenzustecken und dann wieder anzubauen.

Öfter mal Steine wieder abbauen zusammendrücken und dann wieder dran. Dann macht es auch Spaß. 😁

Bauschritt 250

Begeisterungslevel ★★★★☆
Aktuelle Länge 81 cm

In der Antriebssektion werden viele Elemente mehrfach gebaut. Leider wird dies teils erst am Ende eines Abschnitts gezeigt, und plötzlich taucht es zweimal angebaut in der Anleitung auf (bspw. 199). Besser wenn man das vorher bedenkt, zwecks koordinierter Suche. Die seitlichen Anbauten halten mehr durch guten Willen als durch die Klemmkraft der Plate modified mit einem Stud.

Bauschritt 300

Begeisterungslevel ★★★☆☆
Aktuelle Länge 83 cm

Triebwerk ist fertig und sieht wirklich gut aus, Konstruktion ist äußerst stabil, so dass man das ganze Modell auf die Düse stellen kann. Die seitlichen Abdeckung sind eher „Bitte nicht anfassen“ und der Flügel darüber ist wackelig konstruiert. Oftmals werden gleiche Elemente in unterschiedlicher Reihenfolge aufgebaut, warum auch immer.
Wenn man in Bauschritt 273 / 278 einfach 1×3 und 2×3 Plates tauscht ist die Stabilität gleich besser.

Der Plattform hab ich schon mit Sekundenkleber gedroht, da sie sich mehrfach verabschiedet hat. Da werde ich was unternehmen müssen.

Bauschritt 350

Begeisterungslevel ★★★☆☆
Aktuelle Länge 92 cm

Mit der Sensor-Phalanx an der Spitze erreicht das Modell seine finale Länge von gut 92 cm! Erstaunlich: So fiddelig der Bugaufbau auch erscheint, ist er dank hoher Klemmkraft sehr stabil und mir (glaube) nicht einmal zerfallen. Teilweise sogar so hoch, dass man die Antennen nicht mal vor- oder zurückschieben kann, ohne sie abzunehmen. Das gestiegene Bauspaß wird aber prompt vernichtet:

Die Landingbay habe ich widerwillig stillgelegen müssen, indem ich aus Transclear-Steinen Säulen eingebaut habe. Das Dropship sollte da eh nie rein. Hoffe das bringt was, denn bis hierhin habe ich die Plattform bestimmt ein halbes Dutzend mal reparieren müssen.

Halbzeit in der Anleitung (Sprung von PDF 1 zu 2) – der namensgebene BlueBrick wird verbaut.

Bauschritt 400

Begeisterungslevel ★★☆☆☆
Aktuelle Länge 92 cm

Das Deck macht aber einen schönen Eindruck und die Form wirkt harmonisch und geschlossen.

Auf die Ständer stelle ich es erstmal nicht mehr, da die leichte Biegung (minimal), die beim Hochheben entsteht, bereits die Landeplattform aushebeln kann.

Bauschritt 450

Begeisterungslevel ★★☆☆☆
Aktuelle Länge 92 cm

Eine Anleitung aus der Hölle! Oftmals keine klare Kennzeichnung, was wo hingehört (bspw. 408 oder 440) oder freischwingende Teile, auf die Druck gebracht werden muss (bspw. 439 oder 446ff). Hat das jemals jemand Probe gebaut, der nicht sein Tagwerk mit Noppensteinen verbringt? Alles ist schaffbar, aber oftmals muss man ein paar Schritte weiter machen, dann sehen „Ne doch nicht so“ und wieder anders versuchen.

Die ersten zwei Fehlteile haben sich auch bereits eingeschlichen. Glücklicherweise von außen erreichbar, so dass ich sie im Nachgang noch montieren kann, sollten sie sich wirklich bis zum Ende nicht angefunden haben.

Diese beiden Plasma-Beams links und rechts habe ich im Film nie wahrgenommen. Schön was Neues zu entdecken.

Bauschritt 500

Begeisterungslevel ☆☆☆☆☆
Aktuelle Länge 92 cm

In Schritt 469 werden zwei Brick modified verbaut, der eine ist aber weder zu erkennen, noch bekommt er eine Funktion, hoffentlich fehlt der mir nicht am Ende. Diese Konstruktion ist eh „Siemens Lufthaken„: Freischwebend mit späterer Überbauung.

Nach dem Bau des Dorsalgeschützes, welches an den empfindlichsten Teil der Landebucht gebaut wird, habe ich die Nase voll. Das Schiff liegt rücklings aufgebockt auf zwei dicken Wälzern und morgen gehe ich Sekundenkleber kaufen: Ein Eingeständnis meiner Niederlange. Sehr sehr bedauerlich.

Nach dem Kleben sind alle Steine perfekt auf ihrem Platz und trotzdem passt die Landebucht nicht so unter den Rumpf, dass alle Noppen vorne und hinten greifen. Eigentlich kann das so nicht sein, darum vermute ich, dass sich hier ungünstige Toleranzen aufsummiert haben oder die Spannung einfach zu hoch ist.

Insgesamt hängen an wenigen Noppen am Ende noch die zwei Türen und der „Gewehrgriff“ mit einem Gesamtgewicht von 440g.

Bauschritt 550

Begeisterungslevel ★★☆☆☆
Aktuelle Länge 92 cm

Ab hier wird es kompliziert. Nein, nicht der Bau als solches, sondern die Nummerierung in 50er Schritten einzuhalten. Die zwei Türen mit ihren zusätzlichen Geschützen sind eine ganz straighte Konstruktion ohne Schnörkel und Schnickschnack, aber mit einem guten Eigengewicht. Angeklemmt an die Landing Bay, kommt die Klemmkraft aber zu Gute, denn es zeigt sich keine Tendenz dazu der Schwerkraft folgen zu wollen.

Bauschritt 642

Begeisterungslevel ★★★☆☆
Aktuelle Länge 92 cm

Die Bauschritt 570 – 624 habe ich ja bereits ganz zu Anfang gemacht (Dropship und APC). Somit folgen nur noch die Flügelchen unter dem Bug und der markante Gewehrgriff unter der Landebucht. Beides sind schnelle Bauten. Verwirrenderweise wird einer der zwei Flügel „upside down“ gebaut. Tipp: Da die Kraft der Scharniere enorm ist, sollte man an dieser Stelle schon schauen, dass man genug Platz für den Ständer lässt.

Beim Bau des Gewehrgriffs – ja das ist eigentlich die Kommunikationsantenne – fällt auf, dass es eine schöne und eine unschöne Seite gibt. Das Problem hätte man mit einem 0,1ct 180° Umkehrer (hat das Set eh zwei von) lösen können. Restteil wären ja auch mehr als genug über, wie man auf dem Bild sieht.

Wenn die Sulu auf den Ständern steht, liegt der Griff direkt auf dem Boden auf und stabilisiert die Landeplattform, was einem bis hierhin aber natürlich nicht hilft.

Fazit: Happy End mit Chestburster …

Optisch ist das Modell unschlagbar und wäre diese unglückseelige Konstruktion der Landebucht nicht gewesen, wäre ich auch restlos begeistert. So muss ich aber ehrlich sagen: Das hat mich mehr geärgert als es bei einem Freizeitvergnügen der Fall sein sollte.

Die Steinqualität ist hervorragend, wenn man mal von den verkratzten schwarzen Steinen absieht. Aber im Ständer kann ich damit sehr gut leben.

Die Anleitung richtet sich definitiv an Leute, die schon viel Erfahrung gesammelt haben, also nichts für den Nachwuchs. Dafür muss man auch einfach zu sehr auf darauf achten, wo man Druck aufbringt. Man sollte eben nicht vergessen: Die innere Basis des Raumschiffes ist lediglich 2 Noppen breit.

Insgesamt fehlte am Ende ein Teil:

  • Brick, Modified 1 x 2 with Studs on Sides

Da ich aber einen sehr ähnlichen Stein (mit Noppen auf nur einer Seiten) über habe, möchte ich nicht ausschließen, dass ich da was verwechselt habe ohne es zu merken.

Das Modell auf dem Regal stehen zu sehen mit dem fliegenden Dropship davor (Teile nicht im Set enthalten), entschädigt aber dafür, dass ich teilweise so viel Spaß hatte, wie bei einem Frühstück mit Chestburster. Als ehemals sehr jähzorniger Mensch, bin ich sogar ein bisschen stolz auf mich, dass ich meinen Frust nie am Modell ausgelassen habe. 😀

Weiterführende Links und Videos

So langsam kommen die ersten Videos rein.

Dieser Bricker hat die Sulaco bereits fertig und berichtet (ab Minute 6) auch von Luftüberbauungen und extrem vielen Fehlteilen. Gut, dass hat ich so schlimm nicht:

Hier gehts erstmal nur um das Dropship und das APC. Der Kollege hat aber die hintere Kufe umgebaut, auch interessant:

2 Kommentare zu „Erfahrung BlueBrixx Sulu (#104190) – ★★★☆☆“

  1. Danke für den ausführlichen Bericht — ich glaube, ich habe beim Zusammenbau eine ähnliche emotionale Achterbahnfahrt mitgemacht. 😅 Ich bin auf den Artikel gestoßen, weil ich ausdrücklich nach Bauschritt 469 gegoogelt habe (einige der Bautechniken in dem Modell finde ich durchaus… fragwürdig) und war erleichtert, dass ich scheinbar nicht alleine mit meiner Ratlosigkeit war.

    PS, Ich habe auch aus Verzweiflung an einigen Stellen zum Klebstoff gegriffen. 😉

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